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Unrest Screening im Luchs Kino in Halle | 13. November

Filmsaal mit Zuschauern und live zugeschaltet über Skype Sebastian Musch der Deutschen Gesellschaft für ME/CFS
Sebastian Musch, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für ME/CFS beantwortet Fragen des Publikums | Foto © Jörg Berlich

In Halle (Saale), am hinteren Ausgang des Bergzoo, in der Reilschen Villa, befindet sich das Luchs Kino. Das Lichttheater verfügt über einen Saal und eine gemütliche Kinobar. Immer wieder macht das Kino mit seinen Filmreihen auf sich aufmerksam, die von Diskussionen und Foren begleitet werden.

 

Eine Filmreihe ist die »eMERgency in cinema – Medizin, Ethik & Recht im Film« in der das Verhältnis von Medizinrecht und Medizinethik für Theorie und Praxis zur Sprache kommt. Veranstaltet wird die Filmreihe vom Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Medizinischen Fakultät der Uni Halle zusammen mit dem Verein meris und dem Interdisziplinären Zentrum Medizin-Ethik-Recht der Uni Halle.

 

Der Film »Unrest« ist die Geschichte von Jennifer Brea, die mit 28 Jahren an einem mysteriösen und folgenschweren Leiden erkrankt. Ein plötzliches Fieber hat sie befallen, von einem Infekt begleitet, der nicht mehr gehen will. Im Verlauf der Erkrankung fallen alltägliche Dinge schwer. Treppensteigen, im Rollstuhl sitzen, sogar das Sprechen wird zu einer unüberwindbaren Herausforderung. Ihre behandelnden Ärzte wissen sich keinen Rat. Nach den ersten Untersuchungen, die ohne Ergebnis bleiben, sprechen sie von psychosomatisch verursachten Symptomen. Jennifer und ihr Mann Omar beginnen ihren Alltag zu dokumentieren und stoßen bei ihren Recherchen im Internet auf weltweit hunderttausende erkrankte Menschen, die mit ihr an der selben Erkrankung leiden: Myalgische Enzephalomyelitis (ME), auch Chronic Fatigue Syndrom (CFS) benannt. 

 

UNREST ist ein sehr privater Dokumentarfilm, der dazu auffordert, uns mit dem Stigma dieser Krankheit auseinanderzusetzen. Dabei schärft er den Blick für die Stärken und Schwächen der modernen Medizin. Es geht um die Wahrnehmung und Anerkennung einer bisher nahezu unerforschten Erkrankung, die hunderttausende Menschen weltweit an das Bett fesselt. | Quelle: https://blogs.urz.uni-halle.de/mrecinema/unrest/

 

Durch das Programm führte die wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Halle (Saale), Frau Winter. Begleitet wurde sie von Heinrich und Kathleen von #MillionsMissing Deutschland.

 

Das Publikum aus aufmerksamen Studenten/-Innen zeigte in der anschließenden Podiumsdiskussion sein Interesse durch viele Fragen, großes Verständnis und die einhellige Meinung, dass diese Erkrankung keine psychosomatische Ursache haben kann. Sebastian Musch, von der Deutschen Gesellschaft für ME/CFS, beantwortete alle Fragen mit wissenschaftlich belegbaren Ausführungen. ME/CFS ist eine nahezu unerforschte Erkrankung, die Teil der medizinischen Ausbildung werden muss. Medizinern sollte eine entsprechende Fortbildung ermöglicht werden, vorrangig ist jedoch die Notwendigkeit bei der Forschungsförderung zu sehen. 

 

Das Screening wurde von #MillionsMissing Deutschland in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für ME/CFS initiiert. Bilder wurden von Jörg Berlich zur Verfügung gestellt.

 

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Beteiligten, auch dem Team des Luchs Kino Halle und dessen Betreiber Herrn Burkart!